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LEADER

Was ist LEADER?

LEADER ist ein methodischer Ansatz für die Regionalentwicklung, der in den Mitgliedsstaaten der EU bereits seit den 1990er Jahren angewendet wird. Das Besondere dabei ist, dass die Menschen vor Ort in den ländlichen Räumen selber entscheiden, wie sich ihre Region weiterentwickeln soll. Finanziert wird LEADER durch den „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER), ergänzt durch Mittel von Bund, Ländern und Kommunen. Regionen, die auf diese Förderung zugreifen, heißen LEADER-Regionen – nur in Schleswig-Holstein tragen sie den Namen „AktivRegionen“. In der EU-Förderperiode von 2023 bis 2027 gibt es 22 davon in Schleswig-Holstein, 372 in Deutschland und knapp 2.700 in ganz Europa.
Das LEADER-Konzept sieht regionale Partnerschaften zwischen privaten und öffentlichen Akteur*innen vor. Diese Akteur*innen gründen in ihrer Region eine „Lokale Aktionsgruppe“ (LAG), die, ausgestattet mit einem eigenen Budget, zielgerichtet Projektförderungen vornimmt. Diese Projekte leiten sich aus der regionsspezifischen, „integrierten Entwicklungsstrategie“ (IES) ab und müssen entsprechenden Projektauswahlkriterien genügen.

 

Der besondere Ansatz

Der besondere Ansatz von LEADER ist, wie gesagt, die Einbeziehung der Menschen vor Ort. Hierdurch erhofft man sich, die Entwicklung des ländlichen Raums zukunftsfähig zu gestalten und damit zu einer Verbesserung von Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Gemeinschaft für die hier lebenden Menschen beitragen zu können. LEADER richtet sich an alle im ländlichen Raum lebenden Akteur*innen, die daran interessiert sind, lokale Entwicklungsinitiativen umzusetzen oder sich daran zu beteiligen. Den Menschen vor Ort wird es also ermöglicht, regionale Prozesse aktiv mitzugestalten. Hierin lässt sich der Gedanke der EU erkennen, dass Entwicklungsstrategien effektiver und effizienter sind, wenn sie durch lokale Akteur*innen vor Ort beschlossen und realisiert werden, als wenn dies „ferngesteuert“ aus Brüssel erfolgen würde.

Bottom-up-Ansatz

Lokale Akteur*innen in der Region sind an der Erarbeitung der „Integrierten Entwicklungsstrategie“ (IES) und an der Auswahl der Projekte beteiligt und eingebunden.

Lokale öffentlich-private Partnerschaften

Die „Lokalen Aktionsgruppen“ (LAG) sind der Motor der regionalen Entwicklung und bestehen aus öffentlichen Vertretern sowie privaten Wirtschafts- und Sozialpartner*innen. Sie werden von einem Regionalmanagement begleitet.

Integrierte und multisektorale Aktionen

Die verschiedenen beteiligten wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und umweltrelevanten Akteur*innen, Jugendvertretungen und Sektoren werden miteinander verknüpft und agieren gemeinsam.

Erleichterung von Innovationen

Die LEADER-Regionen haben die Möglichkeit, in ihren Projekten neue Wege zu gehen und auszuprobieren.

Kooperation

Die LEADER-Regionen können über den Erfahrungsaustausch hinaus in gebietsübergreifenden Kooperationsprojekten zusammenarbeiten – innerhalb der LAGn, mit anderen Aktiv- bzw. LEADER-Regionen oder mit europäischen LEADER-Regionen.

Vernetzung

Erfahrungsaustausch zwischen LEADER Gruppen, nationaler und europäischer Erfahrungs- und Wissenstransfer, unterstützt durch Vernetzungsstellen auf Landes-, nationaler und europäischer Ebene.

Territoriale lokale Entwicklungsstrategien

...beziehen sich auf räumlich genau abgegrenzte ländliche Gebiete und konzentrieren sich auf regionale Besonderheiten. LEADER ist die Abkürzung des französischen „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“ und wird übersetzt mit „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“.