Projekt
Studie MVZ Niebüll
Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur medizinischen Grundversorgung in Niebüll („Medizinisches Versorgungszentrum“ (MVZ) Niebüll)

Projektträger: Stadt Niebüll
Projektgesamtkosten: 80.000,00 €Brutto
Fördersumme: 40.336,13 € (ELER)
Vorstandsbeschluss: 4.Februar 2025
Projektziele:
- Bedarfsgerechte Konzepte, um die Infrastruktur für die wohnortnahe Grundversorgung zu erhalten oder auszubauen
- Neue Angebote der Daseinsvorsorge für alle in der Region
- Neue, digitale Ansätze zur Verbesserung der Nahversorgung
Projektbeschreibung
Ausgangslage
Die Stadt Niebüll ist mit ihren 10.222 Einwohner*innen (Stand 31.03.2023) die größte Gebietskörperschaft im Amt Südtondern und im zentralörtlichen System des Landes SH Unterzentrum mit Teilfunktion eines Mittelzentrums.
Die Stadt erfüllt alle Ansprüche in den Bereichen Arbeit, Bildung, Freizeit, Kultur, Soziales und Wohnen. So sind z. B. alle allgemeinbildenden Schularten und zahlreiche Kinderbetreuungseinrichtungen vorhanden. Seniorengerechter Wohnraum ist ebenso selbstverständlich wie umfangreiche Einkaufs-möglichkeiten und Sport-, Gesundheits- und Freizeitangebote. Für die Stadt Niebüll ist ein wesentliches Ziel der Daseinsvorsorge, die ärztliche Grundversorgung mittel- und langfristig sicherzustellen. Das Einzugsgebiet reicht vom südlichen Dänemark bis Bredstedt sowie von den Inseln und Halligen bis nach Leck.
Durch die Schießung der Praxen für Chirurgie, Orthopädie und Pädiatrie im DIAKO MVZ Niebüll entsteht in Niebüll und Umgebung ein besonderer Engpass im Bereich der kinderärztlichen Versorgung. Die nächsten Kinderärzte befinden sich in Süderlügum, Langenhorn und Bredstedt. Alle genannten Praxen arbeiten an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und sind kaum in der Lage, die bis-her im DIAKO MVZ Niebüll betreuten Kinder und Jugendlichen aufzunehmen.
Die Stadtvertretung Niebüll hat daher in ihrer Sitzung vom 14.November 2024 beschlossen, eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen, die die verschiedenen Möglichkeiten für eine Gewährleistung der medizinischen Grundversorgung gegenüberstellt.
Projektziele / Entwicklungsziele
Mit der Machbarkeitsstudie sollen insbesondere die rechtlichen Grundlagen für ein umsetzbares MVZ gelegt werden. Insbesondere soll hier geklärt werden, ob:
- bei den niedergelassenen Ärzten der Region ein Träger für eine mögliche Übernahme der Arztstellen des MVZ gefunden werden kann. Die Trägerschaft kann z.B. als Zweigstelle einer Hauptpraxis erfolgen (MVZ in privatwirtschaftlicher Trägerschaft)
- die Stadt Niebüll Trägerin für ein geplantes MVZ werden kann, bzw. welche Rechtsform unter den gegebenen Bedingungen umsetzbar wäre (beachte: Subsidiaritätsprinzip)
- Gegebenenfalls sollen alternative Rechtsformen erarbeitet und abgestimmt werden. Aus der Bewertung der Rechtslage sollen belastbare Schlussfolgerungen für die Projektumsetzung abgeleitet werden (MVZ in kommunaler Trägerschaft)
- andere Versorgungsmodelle möglich sind (z.B. genossenschaftlich organisiertes MVZ, Gemeinschaftspraxis, etc.).
Wirkung der Maßnahme
Die Machbarkeitsstudie soll die verschiedenen Möglichkeiten für eine medizinische Grundversorgung in den Bereichen Allgemeinmedizin, Pädiatrie und Gynäkologie sowie die fachärztliche Versorgung in den Bereichen Chirurgie, Orthopädie, Augenheilkunde und HNO-Heilkunde beleuchten. Dabei sollen verschiedene Möglichkeiten wie z.B. medizinisches Versorgungszentrum, Gesundheitszent-rum, Praxisgemeinschaft sowie diverse Stufen der kommunalen Beteiligung etc. untersucht werden. Dazu gehört auch die Prüfung eines Ortes, an dem ein MVZ in Niebüll entstehen könnte.
Nach Fertigstellung der Machbarkeitsstudie soll die Stadtvertretung Niebüll über die geeignetste der dargestellten Varianten entscheiden.