Projektbeschreibung

Ausgangslage

Im Kreis Nordfriesland gibt es insgesamt zwölf Volkshochschulen, welche sich als unabhängige Einrichtungen zusammen mit der Bildungsstätte Nordseeakademie in Leck im Verein „Volkshochschulen in Nordfriesland e.V.“ zusammengeschlossen haben. Der Verein fördert die allgemeine, berufliche, politische und kulturelle Weiterbildung im Kreis Nordfriesland. Die meisten Volkshochschulen im Kreis Nordfriesland sind ehrenamtlich
geleitet. Immer wieder stehen insbesondere die kleinen Einrichtungen vor der Frage der Nachfolgeregelung und damit der Sicherung dessen, was über Jahre hinweg mit viel Engagement aufgebaut wurde. In den nächsten Jahren beenden Akteure an mehreren Standorten aus Altersgründen ihre Tätigkeit. Damit fällt ein wichtiger Begegnungsraum sowie Bildungsort weg. Aus diesem Grund möchte der Verein im Rahmen eines Strukturentwicklungsprozesses Szenarien entwickeln, die, von den Volkshochschulen, den Kommunen und dem Kreis getragen, den Fortbestand der Volkshochschulen und ihres Bildungs- und Begegnungsangebots sichern.

Projektziele / Entwicklungsziele

Ziel des Projekts ist die Entwicklung möglicher Szenarien zur mittelfristigen Sicherung der Volkshochschulstandorte und -arbeit im Kreis Nordfriesland inklusive Empfehlungen und Benennung von Handlungsschritten. Dabei geht es vorrangig um Daseinsvorsorge sowie den Erhalt von Strukturen für lebensbegleitendes Lernen für alle. Außerdem sollen Begegnungsstätten im ländlichen Raum geschaffen und erhalten werden. Mithilfe des Projekts soll das Ehrenamt unterstützt werden, das derzeit durch Überalterung und fehlende personelle Ressourcen an seine Grenzen kommt. Um diese Ziele zu erreichen, sollen verschiedene Bausteine von Moderatoren / Agenturen in enger Abstimmung mit dem Projektträger erarbeitet werden. Zunächst sollen die Standorte mithilfe von Gesprächen mit den vhs-Leitungen zu Herausforderungen und Unterstützungsbedarfen analysiert werden. Auch mit der örtlichen Politik sollen Interviews geführt werden, um Stärken, Schwächen und Potenziale herauszufinden. In einem nächsten Schritt sollen die Ergebnisse zusammengeführt werden und den beteiligten Akteuren wie den vhs-Leitungen und der örtlichen Politik sowie dem Kultur- und Bildungsausschuss des Kreises Nordfriesland präsentiert werden, so dass darauf aufbauend Handlungsoptionen zur Stärkung und zum Erhalt der einzelnen Standorte erarbeitet werden können. Abschließend sollen Möglichkeiten für eine zukünftige Struktur zur Sicherstellung des Angebots und der
Standorte inklusive Empfehlungen diskutiert und Handlungsschritte benannt werden.

Wirkung der Maßnahme

Durch das Projekt soll der wohnortnahe Zugang zu niedrigschwelligen und kostengünstigen Bildungsangeboten erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden. Sie ermöglichen
nachholende Bildung (Lesen und Schreiben, Nachholen von Schulabschlüssen), wie auch lebensbegleitendes Lernen (Erwerb digitaler Kompetenzen, Demokratiebildung, Fremdsprachenkenntnisse etc.). Außerdem fördern Volkshochschulen die Selbstbestimmung. Sie stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und fördern die Integration. Des Weiteren sind die Volkshochschulen Partner des Landes Schleswig-Holstein bei der Umsetzung seiner Engagement Strategie. Sie bieten kostenfreie Fortbildungsangebote für
bürgerschaftlich Engagierte. Gleichzeitig sind viele Volkshochschulen ehrenamtlich organisiert. Ziel des Projekts ist es u.a. das Ehrenamt zu entlasten. Mit dem Projekt soll von anderen Regionen gelernt werden, aber gleichsam Wissen und Erfahrungen weitergegeben werden. So fanden bereits Gespräche mit dem Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins statt, der die sog. „Roadmap Ostholstein“ als Pilotprojekt für Strukturentwicklung initiiert und eng begleitet. Dieses Projekt wurde mit Landesmitteln unterstützt. Auch fand ein Austausch mit den Verantwortlichen des Kreises Plön statt, wo ein ähnlicher Prozess im Frühjahr 2023 begonnen wurde. Der kooperative Ansatz zeigt sich auch in der Umsetzung des Projekts in vier AktivRegionen
aus dem gesamten Kreis Nordfriesland. Dabei übernimmt die AktivRegion Nordfriesland Nord die Federführung. Beteiligt sind außerdem die AktivRegionen Südliches Nordfriesland, Uthlande und Eider-Treene-Sorge.