Projekt
Grüne Klassenzimmer
Anlage von zwei „Grünen Klassenzimmern“ und Modernisierung eines Biotops im Außenbereich der Friedlich-Paulsen-Schule in Langenhorn

Projektträger: Schulverband Mittleres Nordfriesland
Projektgesamtkosten: 36.299,76 €Brutto
Fördersumme: 21.352,80 € (ELER)
Vorstandsbeschluss: 29.April 2025
Projektziele:
- Qualifizierung, Sensibilisierung und weitere Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für das Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung
- Förderung der regionalen Biodiversität (Insekten- und Artenvielfalt)
- Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Projektbeschreibung
Ausgangslage
Während der Corona-Pandemie war der Schulalltag der Schülerinnen und Schüler an der Friedrich-Paulsen-Schule (FPS) in Langenhorn stark eingeschränkt. Unter anderem war es monatelang nicht möglich den Sportunterricht in der Sporthalle in gewohnter Weise durchzuführen. Es mussten Bewegungsalternativen im Freien geschaffen werden.
Das großzügige Schulgelände mit anliegendem Schulwald bot eine gute Alternative, um ausreichend Bewegungsmöglichkeit zu schaffen. Die Schülerinnen und Schüler verbrachten gerne Zeit im Schul-wald und in der Natur. Dabei rückte auch das bestehende Biotop im Schulwald in den Fokus. Dieses wurde etwa in den 1970er Jahren angelegt und war daher in die Jahre gekommen und glich einem Tümpel. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert an dem Biotop und bedauerten, dass es so heruntergekommen war. Es kam die Idee auf, das Biotop im Rahmen einer Modernisierung wieder auf Vordermann zu bringen.
Projektziele / Entwicklungsziele
An der FPS ist es ein besonderes Anliegen, dass die Schülerinnen und Schüler in allen Fächern durch die Auseinandersetzung mit Kernproblemen des sozio-kulturellen Lebens in die Lage versetzt werden, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf andere Menschen, auf künftige Generationen, auf die Umwelt oder das Leben in anderen Kulturen auswirkt.
Durch die Einbindung eines Biotops und eines „Grünen Klassenzimmers“ in den Unterricht und in den offenen Ganztagsbetrieb erlernen die Schülerinnen und Schüler einen verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit und in der Natur. Dabei können die Grenzen zwischen leistungsstarken und -schwachen Schülern durch praktische Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit der Natur in Gemeinschaftsprojekten einer Verantwortung für das Miteinander weichen. Die Sozialkompetenzen werden gestärkt und der Blick für das eigene „Tun und Werken“ werden nachhaltig geschult.
Zudem bietet das „Grüne Klassenzimmer“ im Freien die Möglichkeit, an heißen Tagen im Schatten der Bäume und des großen Sonnensegels zu unterrichten, wenn das Schulgebäude und die Klassenzimmer durch die starke Sonnenstrahlung aufgeheizt sind. Das gilt in besonderem Maße auch für den Unterricht am Biotop, welches aufgrund des vorherrschenden Wassers für Kühlung und Erfrischung sorgen kann.
Wirkung der Maßnahme
Die Entstehung und Gestaltung eines Biotops und eines „Grünen Klassenzimmers“ an unserer Schule soll auch durch die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Unterrichts umgesetzt werden. Ziel ist es, dass die Kinder erfahren, dass ihre eigenen Ideen dabei im Mittelpunkt stehen und dass es ihnen ermöglicht wird, diese Ideen umzusetzen. Dadurch, dass es nicht außerschulisch stattfindet, haben alle Schülerinnen und Schüler die Chance, an dem Projekt teilzuhaben, unabhängig von ihrem Sozialstatus.
Da das Projekt einen größeren Zeitraum einnehmen wird, werden die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Klassen im Unterricht in verschiedene Teilbereiche (Anpflanzung, Lebensraum Biotop, etc.) in das Projekt mit eingebunden.
Das Gelände, in dem das Biotop liegt und in dem das „Grüne Klassenzimmer“ entstehen soll, wurde mit einem Metallzaun gesichert und hat eine Größe von ca. 50m x 40m. Der komplette Teichbereich Richtung Osten ist bereits von allem Busch- und Wurzelwerk befreit worden. So ist wieder ein Lichteinfall möglich, eine ideale Modellierung mit allen Wasserzonen umsetzbar. Diese Maßnahmen sind zur Vorbereitung bereits umgesetzt worden und sind nicht Gegenstand des Förderantrages. Jetzt soll, in den offenen Bereichen am Zaun entlang zum Sportplatz hin eine Hecke aus heimischen Sträuchern gepflanzt werden. Sie gibt dem Gelände zusätzliche Ruhe. Die Neupflanzung erfolgt auf ca. 40m Länge zweireihig, in leichten Bögen meist am Zaun entlang. Dies lockert die starre Linienform auf.
Im westlichen Bereich werden Bäume und Sträucher gekappt. Im Mittelbereich wird eine „Insel“ belassen und mit Bodenaushub zum westlichen Rand verbunden. Hier soll später, ggfls. gefördert aus dem Regionalbudget der AktivRegion, eine hölzerne Brücke zur Beobachtung errichtet werden.
Angrenzend an das Biotop sollen „Grüne Klassenzimmer“ entstehen: Im Waldbereich werden einige kleine Bäume in einem ohnehin offenen Bereich herausgenommen. Hier werden kreisförmig unterschiedlich hoch und lang Robinienstämme gelegt (auf Pfosten fixiert), die dann ideale Unterrichtsbedingungen im Sommer bieten. Durch die Baumkronen ist eine natürliche Beschattung da, auch ein leichter Regen wird hier erlebbar. Eingefasst wird der Kreis mit einer Totholzhecke in unterschiedlicher Höhe im westlichen Bereich. Dies mindert den Windeinfall und gibt dem Unterrichtsraum einen Rahmen. Das Totholz bietet Kleintieren Unterschlupf und eine Grundlage für Pilze. Im Wiesenbereich besteht der Sitzbereich aus mobilen Bänken (Fuß aus Robinienholz, Lärchenholzbohle), die je nach Bedarf unterschiedlich aufgestellt werden können. Tische in ähnlichem Stil. Die jeweiligen Formen sind natürlich gewachsen. Dieser Bereich wird regelmäßig gemäht. Die Nutzung hier kann hier übers Jahr erfolgen – da ein Sonnensegel zur Überdachung geplant ist. Eine wetterfeste und mobile Metalltafel soll zur Unterstützung des Unterrichts flexibel eingesetzt werden.
Um diesen Kernbereich siedeln sich dann Trockenmauern aus Findlingen und Benjeshecken / Totholzhecken als Einrahmung an. Sie werden so angelegt, dass auch Nischen für Gruppenarbeiten oder Einzelgespräche möglich sind. Im Weiteren werden typische Kleinbiotope das Gelände gestalten. Im sonnigen Teil werden offene, sandige Flächen angelegt, die Nistmöglichkeiten für Wildbienen und andere Insekten bieten. Diese werden ebenfalls mit eingelassenen Hölzern aus Robinie eingefasst um eine einfache, klare Pflege und gute Beobachtung möglich zu machen. Im Randbereich wird ein Insektenhotel aus verschiedensten natürlichen Materialien (Schilf, Brombeerranken, Ton, Sande, Stirnholz…) gebaut. In einem anderen Areal werden für Schmetterlinge wichtige Pflanzen gesetzt (vornehmlich Stauden), in anderen typische Wiesenpflanzen eingesät.